Das Jugendwohnheim
Eigentlich beginnt mein zweites Leben im Jugendwohnheim. Mit fast 19 Jahren zog ich endlich - nach langen Versuchen - bei meinen Eltern aus. Das Jugendwohnheim wurde vom Landschaftsverband Rheinland bezahlt. Auf den vorderen Seiten habe ich ja schon aufgeführt, dass das Jugendamt mir keine Unterkunft bezahlen wollte. Deswegen musste ich was anderes finden um das Jugendwohnheim zu finanzieren.Ich bin froh, dass es solche Einrichtungen wie das Jugendwohnheim und den Landschaftsverband gibt. Auch wenn viele Jugendliche nicht damit klar kommen, dass sie den ganzen Tag beobachtet werden können, dass es Regeln gibt (auch Nachtruhe) hatte ich eine sehr schöne Zeit im Jugendwohnheim.
Wenn ich an die Zeit zurück denke, bin ich erst da selbstbewusster geworden und auch offener gegenüber anderen Jugendlichen. Ich habe viel den Betreuern zu danken, sie haben mir aus manch schwieriger Phase geholfen und waren immer für mich da, wenn es mir schlecht ging. Ich habe auch viel gelernt, über Haushaltsführung, Kochen, Ordnung halten (was mir heute noch manchmal schwer fällt und damals sehr schwer fiel *zwinker*), Einkaufen etc.
Es gab im Jugendwohnheim auch nicht immer die rosigen Seiten. Es gab auch traurige Tage. Meine ganze Familie konnte es nicht verstehen, warum ich in ein Jugendwohnheim gezogen bin und wollten mich auch nicht besuchen kommen. Für mich war das bei einigen Menschen nicht so schlimm. Aber bei meiner Mutter tat mir das am meisten weh, dass sie nicht kommen wollte auch von sich aus meldete sie sich nie. Ich musste immer den ersten Schritt machen.
Man lernt aber mit der Zeit damit umzugehen, auch wenn es immer mal wieder weh tut. Irgendwann werden die Schmerzen kleiner.